Herstellung der Durchgängigkeit am Kreuzaubauwerk

Das „Kreuzaubauwerk“.

Das Bauwerk diente früher zur automatischen Entnahme des Krautes, das bei der Gewässerunterhaltung mit dem Mähboot anfiel, hier zusammentrieb und einfach entnommen werden konnte.
Inzwischen erfolgt die Gewässerunterhaltung mit dem Mähkorb am Bagger und auch nur noch dort, wo durch den Bewuchs im Gewässer die hydraulische Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigt wird.

Ein wichtiges Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist die Herstellung der Durchgängigkeit von der Quelle bis zur Mündung der Gewässer. Querbauwerke stellen dabei oft Hindernisse für den Fischaufstieg und die Durchgängigkeit von Kleinstlebewesen dar. Deshalb soll an dieser Stelle wieder die Durchgängigkeit hergestellt werden.

Einen ersten Eindruck, wie es nach Abschluss der Maßnahme aussehen könnte, bietet die folgende Skizze.
Die Vorplanungen sind soweit abgeschlossen. Wenn die Genehmigung vorliegt, soll im Sommer 2024 mit dem Bau begonnen werden.

 

Rückbau des Kreuzaubauwerks weitestgehend abgeschlossen

Im Juni 2025 begann nach einiger Verzögerung endlich der Rückbau des Kreuzaubauwerks. Hierbei wurden ca. 300m³ Betonabbruch abtransportiert. Die Granitsteine (sogenannte Wasserbausteine) der ehemaligen Böschung wurden in der neuen Böschung wieder verbaut und somit wiederverwendet. Zunächst wurden die Wasserläufe der Oxbek und der Boholzer Au kurzzeitig verrohrt und an der Baustelle vorbeigeleitet, damit die Arbeiten innerhalb der Auen im Trockenen durchgeführt werden konnten. In Vorbereitung zu den Bauarbeiten und zur Trockenlegung wurden Fische durch Elektrobefischung abgefischt und Weinbergschnecken eingesammelt und an anderer Stelle wieder ausgesetzt.

Da die Oxbek ungefähr einen dreiviertel Meter höher als die Boholzer Au ankommt, wurde über eine längere Strecke die Höhe angepasst. Auch wurden beide Auen vor ihrem Zusammenfluss etwas verbreitert. Diese Maßnahmen dienen der Verringerung der Fließgeschwindigkeit des Wassers. Die Fließgeschwindigkeit musste verringert werden, um eine Durchgängikeit für Fische zu gewährleisten. Die Sohle der Oxbek wurde mit Kies und einer Steinschüttung befestigt und sollte auch bei starker Strömung bei Hochwasser lagestabil sein. Auch wurden sogenannte Störsteine aufgestellt, um Fischen den Aufstieg in die Laichgebiete zu ermöglichen. Die Störsteine bieten Fischen wie z.B. dem zu den Lachsfischen zählenden Schnäpel, die nicht lange gegen eine starke Strömung anschwimmen können, Wasserschatten hinter den Steinen, um hier kurz zu pausieren.

Während der Bauarbeiten wurde im Fundament die Jahreszahl „1976“ gefunden, dies lässt darauf schließen, dass das Kreuzaubauwerk in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre errichtet wurde. Weitere Daten zum Bau gibt es nicht. Der Rückbau des Kreuzaubauwerks ist seit über 20 Jahren im Gespräch. Grund dafür ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000. Gemäß dieser Richtlinie ist ein „guter ökologischer Zustand der Gewässer“ herzustellen. Wesentliche Ziele sind die Verbesserung der Wasserqualität sowie die Durchgängigkeit der Gewässer von der Mündung bis zur Quelle. Das Bauvorhaben wurde zu 100% aus öffentlichen Mitteln finanziert. Die Finanzierung setzt sich zu 80% aus EU-Mitteln und zu jeweils 10% aus Mitteln des Bundes und des Landes zusammen.

Im Oktober 2025 wurde der Rückbau des Kreuzaubauwerks zum überwiegenden Teil fertiggestellt. Letzte Restarbeiten wie Neuansaat und Anpflanzungen stehen noch aus. Als Zeuge des alten Bauwerks ragt nun aus der Mitte der neuen Böschung über einige Meter Länge nur noch die alte Spundwand heraus und lädt zum Verweilen und zum Genießen der Natur ein.